„Das Team muss funktionieren“

Wie die Jugendfeuerwehren in der Samtgemeinde Thedinghausen aufgestellt sind und warum Nachwuchsarbeit so wichtig ist.

Ein Darstellung der Jugendarbeit der Samtgemeinde Feuerwehr Thedinghausen .

Sie legen großen Wert auf die Jugendarbeit bei der Feuerwehr in der Samtgemeinde Thedinghausen:

Torben Kalms (von links), Udo Krause und Martin Köster.

Onno Kutscher

Thedinghausen: „Teambuilding ist das Wichtigste.“ Udo Krause muss nicht lange überlegen, wenn er danach gefragt wird, worauf es bei der Arbeit mit Jugendlichen in der Feuerwehr ankommt. „Einer alleine hat es schwer, ein Feuer zu löschen. Im Team geht es einfacher.“ Er weiß es ganz genau, denn er ist Gemeinde-Jugendfeuerwehrwart in der Samtgemeinde Thedinghausen. Seit 2013 kümmert er sich um den Feuerwehr-Nachwuchs. Erst als Stellvertreter, dann in leitender Funktion. Erst kürzlich waren die Jugendfeuerwehren aus der Samtgemeinde für ein Zeltlager in Kirchlinteln (wir berichteten). „Eben solche Aktionen sind es, bei denen wir den Teamgeist fördern. Es geht gar nicht immer darum, Schläuche richtig zuzuordnen oder Löschtechniken zu üben. Das Team muss funktionieren.“ Aber was genau passiert noch in der Jugendfeuerwehr, warum ist die Nachwuchsarbeit so wichtig und wie steht es um die Jugendfeuerwehren in der Samtgemeinde? Das verraten Udo Krause, sein Stellvertreter Torben Kalms und Gemeindebrandmeister Martin Köster.


Wie viele Jugendwehren gibt es in der Samtgemeinde?

In der Samtgemeinde Thedinghausen gibt es sechs Jugendfeuerwehren. Das sind die Jugendfeuerwehr Dibbersen-Donnerstedt, Emtinghausen, Horstedt, Intschede, Morsum und Riede-Felde. Letztgenannte ist momentan mit 31 Mitgliedern die stärkste Jugendwehr in der Samtgemeinde, Horstedt mit fünf die Kleinste. „Das hat aber natürlich auch etwas mit der Einwohnerstärke zu tun“, sagt Krause und verweist darauf, dass Riede-Felde größer ist als Horstedt. Grundsätzlich sei man mit der Mitgliederstärke in den Jugendwehren zufrieden. „Mehr geht aber natürlich immer“, sagt Kalms. Die Jugendlichen sind zwischen zehn und 18 Jahre alt. Zusätzlich zu den Jugendwehren gibt es auch noch zwei Kinderfeuerwehren: in Blender und Thedinghausen. Die Kinder sind zwischen sechs und zehn Jahre alt.


Was genau macht die Jugendfeuerwehr?


Es geht bei der Jugendfeuerwehr auch darum, Nachwuchs zu gewinnen, der dann später in den aktiven Dienst wechselt. „Die Jugendarbeit ist ein wichtiger Baustein, wenn der wegbricht, dann haben wir ein großes Problem“, sagt Köster, der als Gemeindebrandmeister das Oberhaupt aller Wehren in der Samtgemeinde ist. Er selbst sei vor seinem aktiven Dienst in der Jugendfeuerwehr gewesen. „Die Arbeit dort ist von immenser Bedeutung.“ Wie Krause erklärt, gehört neben dem Teambuilding selbstverständlich die Praxisausbildung dazu. Neben der richtigen Löschwasserversorgung und der korrekten Handhabe von Schläuchen geht es unter anderem auch um Fahrzeug- und Gerätekunde sowie Gefahrstoffe oder die persönliche Schutzkleidung. „Aber es ist uns wichtig, dass es eben auch Abwechslung gibt“, sagt Krause und verweist auf das Zeltlager jüngst oder einen Segelausflug im vergangenen Jahr auf der Ostsee.


Wie oft finden Treffen statt?


Die unterschiedlichen Jugendwehren treffen sich in der Regel einmal wöchentlich in ihren Gemeinden oder Ortsteilen. Die Zeiten und Tage seien dabei unterschiedlich. „In den einzelnen Jugendwehren wird geschaut, wann die meisten Jugendlichen Zeit haben, und dann einigt man sich auf einen Tag“, erklärt Kalms. „Die Jugendlichen haben da absolutes Mitspracherecht, das ist klar.“ So etwas wie das Hauptdomizil ist das alte Feuerwehrhaus in Beppen. Das hat die Samtgemeindejugendfeuerwehr übernommen und in Eigenleistung renoviert. Hier sollen unter anderem Gruppenleiter-Treffen oder das Gemeindejugendforum stattfinden.


Was könnte in der Samtgemeinde besser laufen?


Ist man bei den Verantwortlichen mit den Mitgliederzahlen in den Jugendwehren der Samtgemeinde durchaus zufrieden, hakt es etwas bei der Anzahl der Betreuer. „Es ist tatsächlich schwierig, ausreichend Betreuer zu finden. Und die braucht man, wenn man mit Jugendlichen umgeht“, weiß Krause aus Erfahrung. Denn wenn man eine Jugendwehr betreut, dann benötigt man selbst eine Truppmann-Ausbildung, in der Kinderfeuerwehr ist das auch ohne möglich. „Wenn man als Betreuer den Jugendlichen etwas erklärt, muss man wissen, wovon man redet“, sagt Krause und Kalms ergänzt: „Wenn ich mir mit den Jugendlichen einen Feuerwehrwagen anschaue und die Funktionen erkläre, muss ich natürlich auch selbst verstehen, wie alles funktioniert.“ Und in eben in diesem Bereich hakt es etwas. „Feuerwehr ist Ehrenamt. Und neben dem aktiven Dienst auch noch die Betreuung zu übernehmen, kann zeitaufwendig sein“, sagt Krause. Dennoch wollen sich weder Krause noch Kalms und Köster beschweren. „Wir sind gut aufgestellt. Sowohl in der Jugend als auch bei den Aktiven“, sagen sie unisono.


Wie funktioniert der Übergang in die aktive Wehr?


„In den meisten Fällen ist es so, dass die aktiven Feuerwehrleute auch schon in der Jugendwehr waren“, sagt Köster. Aber das sei keine Voraussetzung. Es gebe auch immer wieder Quereinsteiger, die in den aktiven Dienst kommen. In der Samtgemeinde gibt es derzeit aktive 560 Feuerwehrleute. Kalms erklärt zudem, dass die Jugendlichen ab dem 16. Lebensjahr auch schon bei den Aktiven „reinschnuppern“ können.


INFO

Wer selbst Interesse daran hat, in der Jugendfeuerwehr mitzuwirken, der findet auf der Internetseite der Samtgemeinde unter www.thedinghausen.de alle Jugendfeuerwehren mit Kontaktdaten aufgelistet. Für weitere Fragen und Informationen steht außerdem Udo Krause zur Verfügung. Er ist telefonisch unter 01 60 / 7 17 22 22 oder per E-Mail an gjfw@samtgemeinde-feuerwehr.de zu erreichen.

Text und Bild: Weser Kurier